Vorstandswechsel

Im Rahmen des Drupalcamps Berlin wurde am 16. November 2014 ein neuer Vorstand gewählt. Wir, Florian Klare und Stephan Luckow haben nicht erneut kandidiert. Während der Mitgliederversammlung fand sich leider keine Zeit für einen Rückblick oder gebührende Danksagungen – dies wollen wir nun nachholen.

Ganz bewusst stellen wir ein Thema an den Anfang, das üblicherweise erst ganz am Schluss kommt. Du kannst es überspringen, aber mache dir bewusst, dass du das tust:

Einfachmaldankesagen

Wir möchten es auf diesem Wege nachholen. Das Dankesagen. In der Kürze der Zeit (das war unsere kürzeste Mitgliederversammlung aller Zeiten) ist das Wichtigste nicht zur Sprache gekommen. Das Danke-Sagen an all die Menschen, die uns während ihrer Vorstandszeit begleitet haben. Und dass das ausgerechnet uns passiert, ist unverzeihlich, weil wir es öffentlich vorgelebt haben. Schon länger nehmen wir als echten Wertverlust in der Drupal-Community wahr: es wird zu wenig Danke gesagt.

Als erstes geht unser Dank an Meike Jung, die in ihrem Referat Marketing und Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren harter Rackerei die wesentlichen Steine für den Weg der Sichtbarkeit für Drupal in Deutschland gelegt hat. Das komplette Branding des CeBIT-Stands, der zum ersten Mal Drupal in Deutschland ein professionelles Auftreten gegeben hat, kam von ihr. Die Drupal-Flyer, die in einem gemeinsamen Engagement mit Florian entstanden sind, ausgerechnet von der internationalen Community und der Drupal-Association als Role-Model Beachtung finden, entstammten ihrer Feder. Bis hin zur Grundsteinlegung für die später erfolgte Gründung des CMS Garden e. V. in dem sich alle aktiven Open-Source-Content-Management-Systeme zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Sie hat viele Ideen geliefert, viele Projekte angestoßen und wertvolle strategische Beratung gegeben, darüber hinaus aber immer auch bei lästigen Aufgaben mit angepackt – weit über das hinaus, was sie als Marketingreferentin eigentlich hatte leisten wollen, einfach weil jemand gebraucht wurde. Danke Meike.

Wir wollen uns bei Tobias Bähr bedanken, der unermüdlich die IT des Vereins betreut hat. Er unterstützte uns beim Ausrollen der unterschiedlichsten Drupal-Websites des Vereins, patchte hier versorgte dort die Installationen unablässig mit Sicherheitsupdates. Gleichzeitig hat er uns den Rücken freigehalten, indem er die Kommunikation mit den Providern übernahm. Tobias Bähr kann aber darüberhinaus auch für sein großes Engagement im Kontext des Drupalcenters gedankt werden, das er nach all den Jahren immer noch nicht über hat. Danke Tobias.

Ein großer Dank gilt dem undpaul-Team. undpaul hat es immer für relevant erachtet, dass die Websites des Vereins eine angenehme Erscheinung haben, und so haben sie im Laufe der letzten Jahre mehrfach unter anderem auch das Erscheinungsbild von Drupal.de verändert, das in seiner aktuellen Fassung einen schönen Einstieg für Drupal-Interessierte bietet. Danke undpaul.

Unserem Hosting-Sponsor freistil IT möchten wir danken. Markus und Jochen haben nie gezuckt, wenn wir wieder einmal mit einer neuen Domain, die der Verein treuhänderisch hält, ankamen. Die gesamten Vereinswebsites laufen auf hochverfügbarer Freistil-Technik, und das schon seit Jahren. Danke freistil.

Wir möchten unseren Dank an all die Unterstützer senden, die in den Jahren die Finanzierung der Vereinsziele möglich machten. Ob Spenden für einzelne Aktivitäten, Flyer drucken, T-Shirts liefern, Drupal-Kugelschreiber ermöglichen – ohne euch hätte das nicht stattgefunden.

Auch die Ideengeberinnen sollen nicht unerwähnt bleiben. Gelegentlich sind aus den Reihen der Mitglieder großartige Ideen an uns herangetragen worden, die wir auch mit dem kleinen Kreis der Aktiven mit anstoßen konnten. Seien es der Drupal Girls' Day und die Aufmerksamkeitskampagne am Internationalen Frauentag auf Anregung von Data in Transit oder die DrupalCon-Scholarships für amibitionierten Nachwuchs, die die unpauls angeregt haben, und die hoffentlich weitergetragen werden. Oder seien es die vielen Ideen, die noch darauf warten, dass sich Menschen finden, die sie unter ihre Fittiche nehmen – danke, dass ihr euch aktiv damit auseinandergesetzt habt und den Drupal e. V. als euren Verein begriffen habt, dessen Aktionen aktiv selbst mit gestaltet werden können.

Ein großer Dank geht auch an die Drupalistas, die uns bei der Präsentation von Drupal in Deutschland tatkräftig unterstützt haben. Ob auf den legendären CeBIT-Ständen oder auf den manchmal auch kleinen Regionalmessen und Linuxtagen. Ihr wart dort, habt die Drupal-Flagge hochgehalten und Menschen für Drupal begeistert. Danke dafür.

Danke sagen wir auch den Mitgliedern des Drupal e. V., die uns in den Mitgliederversammlungen die Marschrichtung vorgegeben haben, die wir so gut wie wir es konnten umgesetzt haben. Für euch und für Drupal in Deutschland haben wir die letzten Jahre gerackert.

Und noch einmal Danke – an die neuen Vorstandskollegen, die sich den vielen unerquicklichen Herausforderungen ehrenamtlicher Tätigkeit stellen. Hut ab davor und ganz viel Erfolg im Weiterverfolgen der Vereinsziele. Einiges könnt ihr übernehmen, das ihr nur weiterbetreiben müsst, anderes ist eurer konkreten Ausgestaltung überlassen. Auf die Umsetzung ganz neuer Impulse sind wir gespannt und werden das interessiert begleiten. Wissen wir doch, welcher Aufwand hinter den Kulissen geleistet werden muss.

Weil es gut getan hat, aus den Reihen der Mitglieder persönlichen Dank zu hören und es jedem von uns beiden wichtig ist, dies auch einander ganz öffentlich zu sagen:
Floh: Danke Stephan, dass du im letzten halben Jahr versucht hast, an mehreren Fronten meinen Ausfall auszugleichen. Ich hätte mir niemanden vorstellen können, der es hätte besser machen können. Vielen Dank für die hervorragende Teamarbeit (auch an Meike), die wertvollen konstruktiven Verbesserungsvorschläge, den harten Einsatz für den Verein und die Drupal-Community. Danke dafür, dass die harte Zeit zugleich eine sehr schöne Zeit war.
Stephan: Danke Floh, der (selbst während deines „Ausfalls“) immer zuverlässig warst, auf Schlaf und Urlaub verzichtet hast, mehr Lebenszeit der Community gewidmet hast als die meisten derer, die im Unterschied zu dir ihren Lebensunterhalt mit Drupal verdienen. Du hast Großartiges geleistet, und du warst mir in guten wie in schlechten Zeiten mehr als ein Sonnenstrahl. Schön zu wissen, dass die damit gewachsene Freundschaft die Amtszeit lange überdauern wird.

Einfachmaldankesagen. Das war uns wirklich wichtig. Aber jetzt zum Rückblick:

Was hat der Verein eigentlich gemacht?

Wenn wir noch einmal auf das Geleistete der letzten Jahre zurückblicken, sind wir schon ein bisschen stolz, was alles geschafft wurde. Von einer liebevoll beklebten und mit aufgeblasenen Luftballons versehenen Standfläche auf den Linuxtagen über das professionell umgesetzte und reproduzierbare Standflächenkonzept auf der CeBIT bis zu logistischen Glanzleistungen von 20 Messesteilnahmen im Jahr im Vehikel des CMS Garden – Veranstaltungen können wir.

Die mit den Messen gewonnene Erfahrung konnten wir in die Unterstützung von Drupalcamps einbringen, unbegründete Angst ablegen und eine solide Basis für die Organisatoren der Camps zur Verfügung stellen. Dieses Jahr wurde der Verein endlich wieder aktiv von Camp-Orga-Teams angesprochen, als Veranstalter aufzutreten – namentlich Frankfurt und Berlin. Das Konzept kann weiter ausgebaut werden und zusätzliche Einsparungen durch das Bündeln der Dienstleister (z. B. Payment-Anbieter) erreicht werden. Sinnvoll und sparsam mit den Vereinsmitteln umgehen und dabei das Optimum erzielen.

Das jährlich stattfindende Drupalcamping, dieses Jahr auch erstmalig unter dem (Zelt-)Dach des Vereins, ist ein weiteres Highlight im Vereinsjahr. Routiniert schnurrt die Veranstaltung durch ihre bis zu 5 Tagen dauernden Ausnahmezustand mit Laptop, Sonne, Baden, Camping. Wer das noch nie besucht hat, hat echt was verpasst.

Die Marketingunterlagen, die der Verein zur Verfügung stellen kann, haben es in sich. Ob die Drupal-Kugelschreiber oder leicht verständliche und gerne mitgenommene Drupal-Flyer inkl. der Liste aller regionalen Usergroups und Anlaufstellen im Internet über die gern getragenen Drupal-T-Shirts mit Aufdruck auf Brust und Rücken - immer sind es verlässliche und leicht nachbestellbare Marketingsachen, die budgetschonend produzierbar sind.

Wir konnten den Kontakt zur Drupal Association ausbauen und stellten im direkten Vergleich mit andere lokalen Associations immer wieder fest, welche Schwungkraft wir in Deutschland auf die Beine gestellt haben.

Die Markenvertretung für Drupal in Deutschland ist auf einen guten Weg gebracht, schlagkräftig im Falle eines Markenverstoßes handeln zu können.

Nicht zuletzt haben wir über den CMS Garden viel Spirit von unserer Drupal-Community in andere Communities übertragen können. Dort weiß man jetzt, was für krasse Chingos Drupalistas sind. Und dass Drupal eins der Systeme ist, das man gerne empfiehlt, wenn das „eigene“ CMS seine Flexibilitätsgrenzen erreicht.


Selbstkritik

Wir haben auch Fehler gemacht. Eigentlich war unser Anspruch, sinnvolle Aktivität zu zeigen, damit auch den Zweiflern klar wird, dass der Verein nicht zum Selbstzweck da ist. Wir wollten zeigen, was man gemeinsam erreichen kann, wie man mit großer Sichtbarkeit nach außen die Community vergrößern kann, Vertrauen in die Marke stärkt, Nachwuchs begeistert. Eigentlich..

Tatsächlich aber haben wir durch die Aktivitäten dann nicht geschafft, das Erreichte regelmäßig in die deutsche Community zu kommunizieren. Wir haben euch zu wenig „mitgenommen“, zu selten informiert und waren oft auch nicht klar (oder zu wortgewaltig) in der gelegentlichen Kommunikation. Wir waren frustriert von den nicht nachlassenden Fragen, was der Verein denn eigentlich mache oder was denn nun der Vorteil für Unternehmen sei, Mitglied zu werden. Statt endlich mal FAQ zu veröffentlichen, haben wir uns mit den Fragenden einzeln unterhalten.

Wir haben uns auch den Schuh angezogen, zu wenig „für die Community“ getan zu haben. Vor allem, was die Kommunikation angeht und die zu geringe Sichtbarkeit der Aufgaben, für die wir Unterstützung gebraucht hätten. Andererseits haben wir rückblickend auch das Gefühl, dass dieser Schuh drückt. Konkret nachgefragt, wurde vor allem im vergangenen Jahr in diesem Zusammenhang gefordert, der Verein möge sich doch mehr auf Camps konzentrieren. Das haben wir nie verhindert, im Gegenteil. Dieses Jahr hat es drei Camps gegeben, und der Verein hat sich beileibe nicht dagegen gesperrt, diese zu begleiten. Nur dafür auch die konkrete Organisation zu übernehmen – das haben wir spätestens beim Drupalcamping gemerkt – das kann ein Vereinsvorstand nicht regelmäßig leisten. Liebe Community, das ist keine Frage von Fordern, das ist eine Frage von Machen.

Was wir bis zum Schluss nicht einfach handhabbar abbilden konnten, war die Mitgliederverwaltung und Rechnungsstellung. Wir haben zu viel auf Open-Source-Software gesetzt. Und die war an vielen Stellen nicht auf unsere Bedürfnisse ausgelegt.

In den seltesten Fällen fühlte sich die Vorstandsarbeit wie Zuckerschlecken an. Trotzdem war es eine schöne Zeit. Und nun noch einmal (nicht das letzte Mal) Danke. Diesmal dafür, dass du bis hierher gelesen hast. Und jetzt bist du dran.

Jetzt doch noch lesen ...

... Selbstkritik
... Dankesagen

Florian Klare, Vorstandsvorsitzender 2013-2014, (komm.) stellv. Vorsitzender 2012-2013
Stephan Luckow, Vorstandsvorsitzender 2010-2013, stellv. Vorsitzender 2013–2014